Wildschwein die Zweite

von Sebastian Mey (Kommentare: 0)

Was ist da los an der Eselstation der Wartburg?
Aus einschlägigen Enzyklopädien und natürlich von der Eselstation der Wartburg, weiß man wie Esel aussehen, wie sie riechen, was sie für Geräusche machen und dass sie manchmal stur und langsam sind.

Die Esel waren an diesem Tag schon nach Hause gelaufen, die meisten Touristen vertrieben sich die Zeit in den Restaurants der Wartburgstadt oder auf ihren Hotelzimmern. Nur wenige sind am Abend noch in den umliegenden Wäldern unterwegs.
Unser Anliegen war an diesem Abend etwas ganz anderes. Wir wollten im Garten Feuer machen und brauchten noch ein bißchen trockenes Holz. An der Eselstation lag ein Haufen Geäst, was wohl von den umliegenden Bäumen gefallen war und zusammengesammelt wurde, um es zu schräddern. Das wäre schade drum. Ein paar kleine Ästchen waren für die Aufwertung unseres Feuers bestimmt.

Auf einmal wurde es laut, sehr laut... Es klang, als ob ein Güterzug durch den Wald schnitt. Was war das?
Im gleichen Moment donnerte eine sehr große Rotte Wildschweine direkt vor unserer Nase über den Weg in Richtung Metilstein - dicke schwarze und kompakte Kolosse in einem irren Tempo. Der Moment schien irgendwie einzufrieren und die Zahl der Schweine wurde nicht weniger. Das ist ein bisschen so, wenn man vor einer Schranke steht und ein Güterzug donnert an einem vorbei. Als Kind hatte ich immer die Wagons zählen wollen. Spätestens nach dem dritten war es mit der Zählung aus und vorbei. Genauso verhielt es sich mit den Schwarzkitteln - ein schwarzer D-Zug mit viel Gepolter und nicht endend wollenden Schweine-Wagons.

Das war wieder einmal eine sehr beeindruckende und unverhoffte Begegnung mit den schwarzen Waldfreunden, die an so manchem Lagerfeuerabend für Unterhaltung sorgt.

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